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Selbstfürsorge – wenn das Außen zu laut wird

  • Özlem
  • 25. Juli
  • 2 Min. Lesezeit

Aktualisiert: 31. Juli

eine Frau in der Hängematte
Es ist okay, heute einfach nur zu sein.

Manchmal merke ich es erst, wenn es zu viel ist.

Wenn die Gedanken zu schnell, die Tage zu voll, die Wege zu lang geworden sind. Wenn das Herz leise wird, weil der Kopf zu laut denkt.


Selbstfürsorge klingt sanft – fast wie ein Sonntag im Bett, mit warmem Licht und ohne Verpflichtung. Aber oft ist sie unbequem. Heißt: Nein sagen, wo andere Ja erwarten. Anhalten, wenn das Außen ruft: „Weiter!“

Und sich eingestehen: Ich brauche gerade mich.


Seit wir unterwegs sind, dachte ich, das wird leichter.

Mehr Zeit, mehr Natur, mehr Freiheit. Und ja – das stimmt auch. Aber die Verantwortung reist mit. Entscheidungen, Organisation, Alltag im neuen Rhythmus.


Selbstfürsorge im Van heißt nicht nur, sich einen ruhigen Ort zu suchen.

Sie heißt, sich selbst nicht zu verlieren zwischen all dem Weiterfahren, Planen und Ankommen.

Heißt, ehrlich hinzusehen:

Bin ich gerade erschöpft – oder nur gewohnt, weiterzumachen?

Will ich wirklich – oder funktioniere ich nur?


Und manchmal tut es weh.

Zum Beispiel, wenn Freunde einladen, die man lange nicht gesehen hat.

Eine Outdoor-Party, ein Wochenende zusammen, Lachen, Gespräche, Musik.

Alles in mir sagt: Das wäre schön.

Und gleichzeitig flüstert etwas anderes: Nicht jetzt.

Weil die Nerven gerade zu dünn sind für Smalltalk.

Weil die sich wiederholenden Fragen nach dem Vanlife gerade mehr ermüden als verbinden.

Weil die laute Musik, der Alkohol, die vielen Eindrücke und Emotionen – zu viel wären.

Und weil Selbstfürsorge dann bedeutet:

Nicht hinzugehen. Nicht, weil man nicht liebt –

sondern weil man gerade sich selbst braucht.


Ich lerne, Pausen nicht mehr zu rechtfertigen.

Lerne, dass „nichts tun“ nicht Faulheit ist, sondern Raum für mich.

Lerne, dass meine Energie nicht unendlich ist – und dass ich sie nicht immer erst verlieren muss, um sie wertzuschätzen.


Selbstfürsorge ist auch leise.

Sie steckt in kleinen Dingen:

in einem Kaffee ohne Eile.

In einem Spaziergang ohne Ziel.

In einem Satz, den ich mir selbst sage: „Es ist okay, heute einfach nur zu sein.“


Vielleicht ist das die größte Fürsorge:

Sich selbst nicht erst dann wichtig zu nehmen, wenn es zu spät ist.

Sondern schon vorher gut zu sich zu sein.

Weil ich bleibe – egal, wohin wir fahren.


Und vielleicht ist genau jetzt der Moment,

um stehen zu bleiben.

Tief durchzuatmen.

Und dich zu fragen:

Kümmerst du dich gut um dich?

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glückliches Ehepaar

Über uns

Wir sind zwei Menschen, ein Hund und ein Gefühl.

Ein Gefühl, das irgendwann zu laut wurde, um es zu ignorieren.  Mit dem Wunsch, das Leben nicht länger aufzuschieben – sondern es wirklich zu leben.

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